
Wir identifizieren uns über viele Aspekte, v.a. aber über die Sprache. Man kann sich also vorstellen, was das mit den Menschen macht, wenn sie von den anderen hören, dass sie ihre Muttersprache nicht sprechen sollen, weil: „In Österreich wiad Deitsch gredt“ (welches Deutsch eigentlich?). Was löst es in ihnen aus, wenn die eigene Sprache von anderen als nicht schön empfunden wird, wenn sie zu hart klingt, als schwierig gilt?
Koliko puti sam čula „Red Deitsch!“, „Blede Krowodn“, „Du Krowodn-Fuzi“ ili druge žuke riči. Hvala Bogu su moja mama i staramajka bile čvrste i su me naučile hrvatsku rič. One su bile samosvisne i njev kredo je bio: „Mi se doma po hrvatsku!“.
Als Kind der 70er-Jahre, das bis zum Kindergarten praktisch nur Burgenlandkroatisch gesprochen hat, weiß ich, wovon ich rede. Damals bliesen die Winde der Assimilation (© @Konstantin Vlasich) besonders stark. Zum Glück waren meine Mutter und Großmutter stark und standhaft in ihrer Überzeugung, dass man seine Muttersprache pflegen muss. Auch mein damaliges Umfeld hat mich dabei unterstützt. Studien haben schließlich bewiesen, dass dann leichter andere Sprachen erlernt werden, wenn die Basis, die Muttersprache, gefestigt ist.
Sada sam odrašćena i gizdava na materinski jezik i na sve druge jezike ke više manje dobro govorim. Meni je važno da to doma mojoj dici dalje dam i da moje školare počvrstim u svoji materinski jeziki.
Heute kann ich stolz darauf sein, Burgenlandkroatisch zu sprechen, daneben Deutsch (jo eh), Französisch (meine Sprache des Herzens), Englisch (na ja, was von der Schule übrig blieb) und auch ein paar Brocken Ungarisch und Italienisch, so wie ich sämtliche slawische und romanische Sprachen ansatzweise verstehen kann. Aber war das immer so? Ich glaube, ich wollte damals besonders gut in Deutsch sein, um es allen anderen „zu beweisen“. (Spoiler: Es hat funktioniert.) Jetzt weiß ich, dass beides wichtig ist und gebe das so meinen Kindern weiter. Auch in der Schule versuche ich stets, die SchülerInnen in ihrem Bewusstsein für ihre Muttersprache zu stärken.
Ich bin stolz darauf, Burgenlandkroatin zu sein.