Wenn die Phantasie erblüht

Oft werde ich gefragt, woher ich Inspiration schöpfe und wie ich Ideen fürs Schreiben entwickle. Da ich ein visueller Typ bin (Typ: Das Buchcover ist rot mit weißer Schrift, aber den Titel weiß ich nicht mehr), ist es bei mir meistens eine Kombination von Bild und Wort.

Sehr oft inspiriert mich eine Photographie, eine Beobachtung in der Natur, manchmal aber auch ein Wort dazu, etwas zu schreiben: eine Assoziation, ein Wortspiel, ein Gedicht oder gar einen Kürzest- oder Kurzprosatext. Nicht immer muss es der große Wurf werden, oft hilft es einfach, Verwunderung, Freude, Ärger usw. auf Papier zu bringen und seine Gedanken zu bündeln. Die Ideenfindung ist bei mir also nicht das Problem, sondern eher Alltagskram und Zeitmangel.

Wenn ich in meinem Garten bin, dann schöpfe ich besonders viel Kraft. Sehnsüchtig fiebere ich daher den ersten Sonnenstrahlen des sich anbahnenden Frühlings entgegen und kann es kaum erwarten, mich in meinem kleinen Garten auszutoben. Ob es nun um den Baumschnitt geht oder das Anpflanzen von Gemüse, um das Blumengießen oder Rasenmähen – all diese Tätigkeiten beflügeln und erden mich gleichzeitig. Der Staub des Alltags wird hier regelrecht weggepustet. Hier genieße ich die Ruhe, lausche dem Vogelzwitschern, beobachte die Insekten und tanke wieder neue Energie.

Und während ich in meinem Garten arbeite oder einfach nur die Sonne genieße, beginnen die Gedanken zu fließen, die ich hinterher notiere:

„Der Frühling ist die richtige Zeit, um sich loszulösen. Von vertrockneten Blumen und festgefahrenen Strukturen, von verdorrtem Geäst und schlechten Angewohnheiten, von überflüssigem Gartengerümpel und falschen Freunden, von störendem Unkraut und negativen Gedanken.

Wir sollten uns ein Beispiel an der Natur nehmen. Auch wenn es manchmal schwerfällt, sich von Altbekanntem zu trennen, wird dadurch Platz geschaffen für Neues, das schlussendlich unser Leben noch heller erstrahlen lässt.“

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