Wie schön ist die Erinnerung

Erinnerung

Während ich das Haus dekoriere, um wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung im eigenen Heim zu verbreiten, ziehen Bilder aus der Kindheit an meinem geistigen Auge vorbei. Es sind dies Erinnerungen an längst vergangene Weihnachten und den Zauber des Advents, die sich den Weg aus meinem Gedächtnis mitten in mein Herz bahnen:

Wie wenig konnte ich als Kind das Fallen des ersten richtigen Schnees erwarten, der mit der Hoffnung auf ein paar schulfreie Tage gekoppelt war.

Wie gern mochte ich es, meine eiskalten Zehen und klammen Finger am Kaminofen zu erwärmen und dabei den wohligen Duft nach Bratäpfeln und Zimt zu verspüren.

Wie aufregend war es, mit rosigen Wangen nach dem gut gefüllten Nikolaussackerl Ausschau zu halten und die selbstgebastelten Weihnachtsgeschenke zu verstecken.

Wie behaglich war doch das gemütliche Beisammensitzen in der hell erleuchteten, warmen Küche,
während draußen eisiger Wind um die Häuser pfiff und die Nacht immer viel zu früh hereinbrach.

Wie besinnlich war es doch, sich um den selbstgebastelten Adventkranz zu versammeln, gemeinsam zu singen und zu beten und der hektischen Betriebsamkeit keinen Einlass zu gewähren.

Wie sehr freute ich mich auf das Entzünden jeder weiteren Kerze und das tägliche Öffnen der Türchen am Adventkalender, was das Warten auf das Christkind zu verkürzen half.

Wie gern mochte ich das Blättern in Advent- und Weihnachtsbüchern und das Abspielen der Kassetten mit all den schönen Liedern, die eine zauberhafte Stimmung verbreiteten.

Wie sehr liebte ich den Duft der selbstgebackenen Vanillekipferl und Weihnachtskekserl von der Omama, die nirgendwo anders so schmeckten wie daheim.

Wie gern mochte ich es, ihren Geschichten aus vergangenen Zeiten zu lauschen, die mich immer wieder staunen ließen und die mit der heutigen Wirklichkeit so wenig gemeinsam haben.

Wie einfach war es doch, sich Zeit zu schenken, miteinander zu lachen, einander vorzulesen und zuzuhören, anstatt hektisch nach passenden Geschenken zu suchen.

Wie sehr wünschte ich, du wärst auch jetzt noch bei uns, Omama.

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